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Jahrgangsinfo 2015
Jahrgangsinfo 2015

Jahrgangsinfo 2015 – einer der heterogensten Jahrgänge der letzten Dekaden!

 

Seit dem 1999er Jahrgang fahren wir jedes Frühjahr nach Bordeaux und nehmen an den Primeurverkostungen teil. Pauschale Aussagen zum 2015er Jahrgang zu treffen war niemals schwieriger denn je, da der Jahrgang ein enormes Spektrum von belanglosen bis spektakulär guten Weinen bietet. 

Eins ist jedoch klar: die Merlots vom rechten Ufer profitierten vom Vegetationsverlauf und hier kann man wenig Fehler machen, außer vielleicht das Budget zu überreizen. Auf der linken Seite war der starke Regen zum Zeitpunkt der Lese das K.O. Kriterium. Hier gab es ein drastisches Nord-Süd Gefälle mit extrem hohen Niederschlägen im nördlichen Medoc /Saint Estephe und absteigenden Mengen in den südlicher liegenden Appellationen wie St. Julien, Margaux und dem Medoc.

Aus vorgenannten Ausführungen bezüglich des linken Ufers lassen sich auch keine pauschalen Aussagen ableiten und jedes Château muss für sich selbst betrachtet werden. 

Obgleich wir mit den Bewertungen (Punkten) von James Suckling nicht immer übereinstimmen, möchten wir einen Satz von ihm zitieren, der den Charakter des Jahrgangs auf den Punkt bringt:

„The vintage is not very homogenous. Some châteaux made wines better than 2009 or 2010. Others made wines like their 1996 or 2004. Some respected names (Médoc) produced wines less good than in 2014. Small producers in the Right Bank made wines as good or better than highly regarded ones. But it's fascinating all the same.”

Der Vegetationsverlauf des 2015er Jahrgangs begann im Prinzip nach der Ernte des 2014er Jahrgangs und war durch große Trockenheit geprägt! Wenn wir uns an das Ende des 2014er Jahrgangs erinnern, wird klar, dass das gute Wetter zum Zeitpunkt der Lese den Jahrgang geprägt hat und auch nach der Lese gab es einen regelrechten Indian Summer in Bordeaux mit derart wenigen Niederschlägen, wie seit über 100 Jahren nicht mehr. 

Der lang ersehnte und notwendige Niederschlag setzte dann im November ein, um nur ein kurzes Gastspiel zu geben. Bis zum Frühling herrschte relative Trockenheit, sodass die Rebstöcke fast alle gleichzeitig bei den ersten Temperaturen oberhalb von 20°C Anfang April anfingen auszutreiben. Auch April und Mai waren von großer Trockenheit geprägt und Anfang Juni zeigte das Thermometer schon 35°C! Zu diesem Zeitpunkt war jedoch die Blüte schon abgeschlossen und konnte den Reben nicht mehr sehr viel anhaben. Auch der Monat Juli gehörte zu den trockensten Monaten der letzten 100 Jahre und allmählich wurde es für die Reben kritisch und das weitere Traubenwachstum verlangsamte sich, da der Rebstock jenseits von 25°C mehr Energie für seinen Eigenbedarf benötigte. 

Spätestens von diesem Punkt an wuchsen an den jüngeren Reben nur noch eher kleinere Trauben und insgesamt wurden die Trauben jetzt eher dickschalig.  

Zwischen dem 22. und 24. Juli änderten sich dann die Bedingungen dramatisch und ein Sturm brachte den dringend benötigten Niederschlag. Der August war warm, aber auch von mehreren Niederschlagsperioden gekennzeichnet, die jedoch das ersehnte Wasser brachten und somit unkritisch waren. 

Ende August begann die Lese der weißen Pessac-Leognan Weine bei bestem Wetter mit hohen Tag-Nacht-Temperaturunterschieden, sodass sich diese Weine durch relative Frische und Mineralität auszeichnen. Am 10. September änderten sich die Bedingungen dann schlagartig und am 16. September fegte der Ex-Tropensturm Henri über Bordeaux mit sehr hohen Niederschlägen vor allem im nördlichen Medoc. 

Während im Margaux und südlicheren Medoc 30-40mm Niederschlag gemessen wurden, hatte das mittlere Medoc mit 100-120mm zu kämpfen! Im nördlichen Medoc z.B. bei Stefan Paeffgen waren es dann nur noch 70mm.

Am 18.9. war der Spuk vorbei und die Lese der früher reifenden Merlots begann in den ersten jüngeren Parzellen. Anfang Oktober wurden dann die Cabernets auf beiden Seiten gelesen, bevor Mitte/Ende Oktober dann der Spätherbst mit sehr viel Niederschlag Einzug hielt. 

Was bedeutet das für die Weine?

Auf dem Papier und anhand der Wetterbedingungen waren die Weine des mittleren Medocs, also Saint Julien, Pauillac und Saint-Estephe durch die Regenperiode zwischen dem 10. und dem 18. September benachteiligt. Trotz der widrigen Witterungsbedingungen gelang es zwar einem Stefan Paeffgen (Le Reysse) oder auch Châteaux wie Calon-Segur, Montrose, Cos d’Estournel, Pedesclaux, Mouton-Rothschild, Pichon-Lalande, Latour, Leoville-Las-Cases sehr gute Weine zu präsentieren - in der Spitze können die Weine aber dem 2010er Jahrgang nicht das Wasser reichen.

Leider verkosteten wir auch einige Weine vom linken Ufer mit einer sehr präsenten Säure und einem schlanken Mittelbau. Bei James Suckling liest sich das dann so: „…others made wines like their 1996 or 2004. Some respected names (Médoc) produced wines less good than in 2014…”

Wir konnten einige 2014er Weine nachprobieren, die uns alle sehr überzeugten. Die Weine überzeugen mit einer reintönigen Frucht, genau der richtigen Portion Balance, Typizität und letzten Endes auch mit einem sehr fairen Preis!

Ganz anders auf dem rechten Ufer. Die Weine aus St. Emilion und Pomerol liegen auf Höhe der Stadt Bordeaux, geschützt einige Kilometer im Hinterland und waren von den Niederschlägen im September nur minimal betroffen. 

Satt primärfruchtige Weine mit schöner Balance, Typizität und viel Extrakt überzeugten auf der ganzen Linie, denen aber auch die letzten 10% Qualität fehlen um es mit dem 2010er Jahrgang aufzunehmen. Den 2009er Jahrgang lassen wir mal ganz aus diesem Vergleich heraus, da dieser Jahrgang mit einer beinah überreifen Frucht eher untypisch für die Region ist. 

Wenn diese Zeilen entstehen, haben die ersten Weingüter bereits Ihre Preise bekanntgeben und die Preissteigerungen liegen bisher „nur“ zwischen 5% und 15%. Die Kampagne wird ab Anfang Mai Fahrt aufnehmen, wenn die Bewertungen von Neil Martin in Robert Parker’s WineAdvocate erscheinen. 

Obwohl wir mit gerechtfertigten und vielleicht auch kritischen Bewertungen von Neil Martin rechnen,  gehen wir davon aus, dass es noch zu deutlicheren Preiserhöhungen kommen wird.

Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch, wenn Sie Fragen zu einzelnen Weinen und deren Preisen haben.

  Seit dem 1999er Jahrgang fahren wir jedes Frühjahr nach Bordeaux und nehmen an den Primeurverkostungen teil. Pauschale Aussagen zum 2015er Jahrgang zu treffen war niemals schwieriger denn je, da der Jahrgang ein enormes Spektrum von belanglosen bis spektakulär guten Weinen bietet. ... mehr erfahren »
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Jahrgangsinfo 2015 – einer der heterogensten Jahrgänge der letzten Dekaden!

 

Seit dem 1999er Jahrgang fahren wir jedes Frühjahr nach Bordeaux und nehmen an den Primeurverkostungen teil. Pauschale Aussagen zum 2015er Jahrgang zu treffen war niemals schwieriger denn je, da der Jahrgang ein enormes Spektrum von belanglosen bis spektakulär guten Weinen bietet. 

Eins ist jedoch klar: die Merlots vom rechten Ufer profitierten vom Vegetationsverlauf und hier kann man wenig Fehler machen, außer vielleicht das Budget zu überreizen. Auf der linken Seite war der starke Regen zum Zeitpunkt der Lese das K.O. Kriterium. Hier gab es ein drastisches Nord-Süd Gefälle mit extrem hohen Niederschlägen im nördlichen Medoc /Saint Estephe und absteigenden Mengen in den südlicher liegenden Appellationen wie St. Julien, Margaux und dem Medoc.

Aus vorgenannten Ausführungen bezüglich des linken Ufers lassen sich auch keine pauschalen Aussagen ableiten und jedes Château muss für sich selbst betrachtet werden. 

Obgleich wir mit den Bewertungen (Punkten) von James Suckling nicht immer übereinstimmen, möchten wir einen Satz von ihm zitieren, der den Charakter des Jahrgangs auf den Punkt bringt:

„The vintage is not very homogenous. Some châteaux made wines better than 2009 or 2010. Others made wines like their 1996 or 2004. Some respected names (Médoc) produced wines less good than in 2014. Small producers in the Right Bank made wines as good or better than highly regarded ones. But it's fascinating all the same.”

Der Vegetationsverlauf des 2015er Jahrgangs begann im Prinzip nach der Ernte des 2014er Jahrgangs und war durch große Trockenheit geprägt! Wenn wir uns an das Ende des 2014er Jahrgangs erinnern, wird klar, dass das gute Wetter zum Zeitpunkt der Lese den Jahrgang geprägt hat und auch nach der Lese gab es einen regelrechten Indian Summer in Bordeaux mit derart wenigen Niederschlägen, wie seit über 100 Jahren nicht mehr. 

Der lang ersehnte und notwendige Niederschlag setzte dann im November ein, um nur ein kurzes Gastspiel zu geben. Bis zum Frühling herrschte relative Trockenheit, sodass die Rebstöcke fast alle gleichzeitig bei den ersten Temperaturen oberhalb von 20°C Anfang April anfingen auszutreiben. Auch April und Mai waren von großer Trockenheit geprägt und Anfang Juni zeigte das Thermometer schon 35°C! Zu diesem Zeitpunkt war jedoch die Blüte schon abgeschlossen und konnte den Reben nicht mehr sehr viel anhaben. Auch der Monat Juli gehörte zu den trockensten Monaten der letzten 100 Jahre und allmählich wurde es für die Reben kritisch und das weitere Traubenwachstum verlangsamte sich, da der Rebstock jenseits von 25°C mehr Energie für seinen Eigenbedarf benötigte. 

Spätestens von diesem Punkt an wuchsen an den jüngeren Reben nur noch eher kleinere Trauben und insgesamt wurden die Trauben jetzt eher dickschalig.  

Zwischen dem 22. und 24. Juli änderten sich dann die Bedingungen dramatisch und ein Sturm brachte den dringend benötigten Niederschlag. Der August war warm, aber auch von mehreren Niederschlagsperioden gekennzeichnet, die jedoch das ersehnte Wasser brachten und somit unkritisch waren. 

Ende August begann die Lese der weißen Pessac-Leognan Weine bei bestem Wetter mit hohen Tag-Nacht-Temperaturunterschieden, sodass sich diese Weine durch relative Frische und Mineralität auszeichnen. Am 10. September änderten sich die Bedingungen dann schlagartig und am 16. September fegte der Ex-Tropensturm Henri über Bordeaux mit sehr hohen Niederschlägen vor allem im nördlichen Medoc. 

Während im Margaux und südlicheren Medoc 30-40mm Niederschlag gemessen wurden, hatte das mittlere Medoc mit 100-120mm zu kämpfen! Im nördlichen Medoc z.B. bei Stefan Paeffgen waren es dann nur noch 70mm.

Am 18.9. war der Spuk vorbei und die Lese der früher reifenden Merlots begann in den ersten jüngeren Parzellen. Anfang Oktober wurden dann die Cabernets auf beiden Seiten gelesen, bevor Mitte/Ende Oktober dann der Spätherbst mit sehr viel Niederschlag Einzug hielt. 

Was bedeutet das für die Weine?

Auf dem Papier und anhand der Wetterbedingungen waren die Weine des mittleren Medocs, also Saint Julien, Pauillac und Saint-Estephe durch die Regenperiode zwischen dem 10. und dem 18. September benachteiligt. Trotz der widrigen Witterungsbedingungen gelang es zwar einem Stefan Paeffgen (Le Reysse) oder auch Châteaux wie Calon-Segur, Montrose, Cos d’Estournel, Pedesclaux, Mouton-Rothschild, Pichon-Lalande, Latour, Leoville-Las-Cases sehr gute Weine zu präsentieren - in der Spitze können die Weine aber dem 2010er Jahrgang nicht das Wasser reichen.

Leider verkosteten wir auch einige Weine vom linken Ufer mit einer sehr präsenten Säure und einem schlanken Mittelbau. Bei James Suckling liest sich das dann so: „…others made wines like their 1996 or 2004. Some respected names (Médoc) produced wines less good than in 2014…”

Wir konnten einige 2014er Weine nachprobieren, die uns alle sehr überzeugten. Die Weine überzeugen mit einer reintönigen Frucht, genau der richtigen Portion Balance, Typizität und letzten Endes auch mit einem sehr fairen Preis!

Ganz anders auf dem rechten Ufer. Die Weine aus St. Emilion und Pomerol liegen auf Höhe der Stadt Bordeaux, geschützt einige Kilometer im Hinterland und waren von den Niederschlägen im September nur minimal betroffen. 

Satt primärfruchtige Weine mit schöner Balance, Typizität und viel Extrakt überzeugten auf der ganzen Linie, denen aber auch die letzten 10% Qualität fehlen um es mit dem 2010er Jahrgang aufzunehmen. Den 2009er Jahrgang lassen wir mal ganz aus diesem Vergleich heraus, da dieser Jahrgang mit einer beinah überreifen Frucht eher untypisch für die Region ist. 

Wenn diese Zeilen entstehen, haben die ersten Weingüter bereits Ihre Preise bekanntgeben und die Preissteigerungen liegen bisher „nur“ zwischen 5% und 15%. Die Kampagne wird ab Anfang Mai Fahrt aufnehmen, wenn die Bewertungen von Neil Martin in Robert Parker’s WineAdvocate erscheinen. 

Obwohl wir mit gerechtfertigten und vielleicht auch kritischen Bewertungen von Neil Martin rechnen,  gehen wir davon aus, dass es noch zu deutlicheren Preiserhöhungen kommen wird.

Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch, wenn Sie Fragen zu einzelnen Weinen und deren Preisen haben.

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