Langhe Rosso DOC ”Baccanera” Lo Zoccolaio 2019

Das Weingut Zoccolaio liegt im Ort Barolo, im Herzen gleichnamiger, geschützter Herkunftsbezeichnung, bei dessen Namen Weinkennern das Herz aufgeht. Auf einem sanften Hügel inmitten von Weinbergen liegt die Kellerei mit einem spektakulären Blick auf die Weinberge der Region. Zoccolaio kultiviert natürlich hauptsächlich die Rebsorten Nebbiolo und Barbera. Allein 11ha Weinberge in der Spitzenlage „Bricco Barolo“ zählen zum stolzen Besitz des Weinguts. In der heutigen Form wurde Zoccolaio erst in den siebziger Jahren gegründet und wird heute von den Brüdern Gianni und Fratelli Martini geleitet.

Im Piemont streiten sich die „Gelehrten“ gerne über Traditionen und eine Modernisierung der Weinstilistik. Die kleine Cascina hat diesen Konflikt mit eigenen Erfahrungen hinter sich gebracht und nachdem man zunächst mehr mit den modernen kleineren und neuen Barriques arbeitete, ist man bei den klassischen Barolos schnell wieder zu alten Traditionen zurück gekommen und setzt momentan wieder ganz auf das traditionellere große Holzfass. Einzige Ausnahme ist der Baccanera, der im kleinen Barrique aus französischer Eiche reifen darf, aber trotzdem seine piemonteser Gene nicht versteckt! Der 2017er Jahrgang wurde aus 50% Barbera, 30% Merlot, 10% Nebbiolo und 10% Cabernet Sauvignon gekeltert. Während die autochthonen Rebsorten Nebbiolo und Barbera den piemonteser Charakter des Weines prägen, ergänzen die beiden kosmopolitischen Rebsorten Cabernet Sauvignon und Merlot den Wein mit Grandezza.

Im Glas ansprechend rubinrot und im Vergleich zu älteren Jahrgängen in der Vinifikation deutlich mehr nach dem traditionellen Vorbild des Barolos ausgebaut, überzeugt der Wein auf Anhieb mit seinen reifen, saftigen und subtilen Noten von Waldfrüchten und Pflaumen. Auch am Gaumen eher Typ Barolo statt Blockbuster. Sehr feinmaschig, fast cremig und trinkanimierend feinwürzig sowie verspielt, der Wein hat auch etwas Burgundisches mit seiner finessenreichen Struktur und den zartgliedrigen Noten.

Ein Grenzgänger mit der DNA des Barolos, es gilt auch wie in den Vorjahren das Attribut „Baby-Barolo“ mehr denn je!



„Edles, dunkelleuchtendes Granat mit zart aufhellendem Rand. In der Nase fein, nach reifen Himbeeren, kühler Rauch, dann leicht nach Harz und getrocknetem Rosenblatt. Zeigt im Mund schöne Dichte, kraftvoll, spannt sich mit gutem Druck über die Zunge, engmaschiges Tannin begleitet das minimal nachtrocknende Finale.“
91/100 Punkte