Weißburgunder trocken Fritz Haag 2022

Dass auch der Weißburgunder an der Mosel zur Höchstform auflaufen kann, ist längst kein Geheimnis mehr und der Pinot Blanc aus dem Hause Markus Molitor ist zum echten Kundenliebling avanciert.

Oliver Haag liebäugelt schon länger mit diesem „Fremdling“ und aus Sicht eines Moselwinzers aus einer Familie, welche seit Generationen ausschließlich Riesling kultiviert, ist das schon ein großer Schritt neben dem Riesling einen Weißbugrunder anzupflanzen. Vor 5 Jahren gab er sich dann einen Ruck und pflanzte einen halben Hektar oberhalb des Brauneberger Klostergartens an.

Ursprünglich zur Versektung geplant, war schnell klar, dass die Trauben als Stillwein ausgebaut werden müssen.

Oliver Haag bewirtschaftet knapp 20ha Weinberge aus den weltberühmten Lagen Brauneberger Juffer und Brauneberger Juffer Sonnenuhr sowie weitere kleinere Lagen aus der Brauneberger Gemarkung. Allesamt reine gen Süden ausgerichtete Schieferlagen mit großen Vorkommen von verwittertem Devon Schiefer. Bis zu 80% Steigung, mal tiefgründig, mal auf Schieferfelsen gelegen, wachsen hier die Riesling-Kunstwerke, von denen schon Thomas Jefferson, Napoleon oder Theodore Fontane schwärmten und jetzt auch Weissburgunder.

Auch für diesen Wein bleibt Oliver Haag seiner Maxime treu und lässt den Wein nach Spontanvergärung im Edelstahltank und dem großen Fuder reifen. Blitzsauber und glockenklar im Glas, blitzt die burgundische Typizität kurz auf und wird dann von salzig mineralischen Noten des Schiefers wunderbar eingerahmt.

Am Gaumen fast so rassig wie ein Riesling, der Wein hat eine überragende Finesse und Spiel. Unglaublich, dass die Reben erst 5 Jahre alt und schon jetzt so einen Spitzenwein ergeben können. Der Wein ist so wunderbar stimmig und wirkt fast wie ein alter Bekannter. Eine faszinierende Symbiose von der Verspieltheit und Rasse eines trockenen Rieslings von der Mosel mit der Rebsortentypizität des Weißburgunders.