Das nordspanische DO-Weinbaugebiet Toro liegt zwischen Zamora und Valladolid auf einer Höhe von 600-800 Metern über N.N. rund 200 km südlich der Atlantikküste. Auf gut 6.000 Hektar Rebfläche werden zumeist gehaltvolle und konzentrierte Rotweine aus der Tempranillo-Variante Tinta de Toro erzeugt.
Toro ist ebenso wie Ribera del Duero, Rueda und Cigales eines der vier spanischen Anbaugebiete, die längs des Flusses Duero liegen. In den vergangenen fünfzehn bis zwanzig Jahren hat in diesem Bereich Kastiliens eine starke Veränderung der Produktionsstruktur stattgefunden, die man als die Rückkehr zur früheren, "alten" Qualität verstanden wissen möchte. Der Name des Weingebiets stammt von der gleichnamigen Kleinstadt Toro ab. Am häufigsten tritt trockenes, kontinentales Klima mit leichtem atlantischem Einfluss in der Weinregion Toro in Erscheinung. Das bedeutet, dass die Sommer meist sehr trocken und heiß sind, die Winter hingegen recht lang und kalt sowie ebenfalls mit geringen Niederschlägen aber harten Frostperioden. Vorwiegend sind die Böden durchlässig und locker, von braun-rötlicher oder braun-gelblicher Farbe, mit einem hohen Anteil an sandigem Material und teilweise hohem Kalkanteil. Die besten Lagen verfügen über einen relativ hohen Gehalt an Eisen.
Die autochthone "Tinta de Toro" ist als Rebsorte eng mit der Tempranillo-Rebe verwandt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie jedoch unter den widrigen Witterungs-verhältnissen einen eigenen Sorten-Charakter entwickelt. Die Frucht ist mittelgroße und im Vergleich zur Tempranillo-Rebe etwas kleiner,dafür aber mit einer dickeren Schale ausgestattet. Ihre Farbe ist schwarz-blau, das Fleisch der Frucht weist winzige rote Venen auf. Ihr Tannin- und Extraktgehalt sind extrem hoch. Die Weine duften kräftig nach reifen Kirschen und Brombeeren. Die Säure ist weniger stark ausgeprägt als beim Tempranillo. Mehr als die Hälfte aller Tinto de Toro-Reben stehen auf wurzelechten Rebstöcken. Als junge Weine sind sie dunkel kirschrot mit violettem Schimmer. Am Gaumen zeigen sie sich kraftvoll, würzig und körperreich. Die auf Holz gereiften Weine behalten am Gaumen ihre Noten reifer Früchte verbunden mit Eichentönen sowie Vollmundigkeit und Körperreichtum.
Die ersten Hersteller der D.O. Toro mit überragenden Spitzengewächsen waren Mauro (Mariano Garcia) und sein Viña San Roman 1998 und Vega de Toro mit dem Numanthia 1998. Beide sind mittlerweile in der Region Klassiker . Mit dem Termanthia 2000 hat Vega de Toro der Region ein monumentales Denkmal gesetzt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist auch international bekannt, was in der D.O. Toro für Möglichkeiten stecken. Wir sind meistens etwas hin- und hergerissen zwischen den Tempranillo-Weinen aus dem Ribera del Duero und dem Toro. In großen Jahr-gängen sind die Weine aus dem Toro denen des Ribera auf jeden Fall ebenbürtig.