Die Rebsorte Riesling ist eine der vielseitigsten und auch charakterstärksten Weißweinrebsorten der Welt. Riesling gilt als Aushängeschild für den Deutschen Weinbau und weltweit wird Deutschland mit dieser Rebsorte positiv in Verbindung gebracht. Die Rebsorte wird sogar von vielen renommierten Weinkritikern als die feinste aller Weißweinrebsorten angesehen und die deutschen Winzer schaffen es vor allem mit ihren edelsüßen Gewächsen die Messlatten der Kritiker von Jahr zu Jahr erneut zu sprengen.
Riesling ist eine langsam und spätreifende Rebsorte. Deshalb wird sie bei den meisten Weingütern immer zum Schluss gelesen um sie solange wie möglich am Weinstock zu haben und um zusätzlich die Aromatik in den Trauben bestmöglich zu konzentrieren. Am Ende steht ein sehr reifes Lesegut auf der Habenseite. Die Ansprüche an Boden und Lage sind nicht sonderlich hoch und deshalb findet sich die Rebsorte auch in allen 13 Anbaugebieten in Deutschland wieder. Hingegen auf steinigen, kargen Böden und vor allem mit Schiefer (Stichwort Mosel) läuft die Rebsorte zur Höchstform auf!
Durch die charakteristische hohe Säure der Rebsorte Riesling und der Möglichkeit die Weine von trocken bis edelsüß auszubauen ist die Vielfalt der verschiedenen Weintypen immens groß. Damit noch nicht genug hat gerade in den letzten zwei Dekaden die Versektung der Rebsorte Riesling ein weiteres hoch interessantes Kapitel aufgeschlagen.
Ein Großteil der deutschen Rieslinge wird trocken und halbtrocken im Edelstahltank ausgebaut umso die Frische und intensive Fruchtaromatik am besten auf die Flasche zu bringen. Hingegen an der Spitze der Qualitätspyramide steht das Grosse Gewächs welches ausschließlich trocken ausgebaut werden darf und nur von bestimmten klassifizierten Lagen des VDP kommen darf. Diese Grossen Gewächse werden dann auch im Barrique ausgebaut um ihr ganzes Potential zu zeigen und mit dem entsprechendem Reifepotential auf die Flasche gezogen werden.
Auf der anderen Seite der Spitze stehen die großen restsüßen Weine um die uns die internationale Weinwelt beneidet. Während die Prädikate Spätlese und Auslese sowohl trocken als auch restsüss ausgebaut werden, gibt es diese Varianten ab der Prädikatsstufe Beerenauslese nicht mehr. Die Beerenauslese wird aus natursüßen Trauben mit beginnender Edelfäule gekeltert.