Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Weinfreunde,
liebe Kunden,
momentan finden tiefgreifende Veränderungen bei Calon-Segur statt, die auch das Schwesterweingut Château Capbern betreffen.
Wer nur die Creme de la Creme im Medoc besucht, wird kein Weingut mehr nördlicher von Calon-Segur besuchen wollen. Dieses Weingut ist ein echtes Kleinod und ist uns in den letzten 20 Jahren wirklich ans Herz gewachsen.
Die „Grand Dame“ des Saint Estephe, Madame Gasqueton, führte Calon-Segur bis zu ihrem Tod 2011 mit viel Weitblick und vor allem Respekt vor der Historie dieses magischen Weinguts. Unter ihrer Führung bedeutete jeder Besuch bei Calon-Segur eine kleine Zeitreise.
Wenn wir Termine für die jährliche Verkostung der Fassmuster vereinbarten, endete das Telefonat stets mit den freundlich ermahnenden Worten „…trés précise…“ – ganz pünktlich sollten wir erscheinen und mit genau solcher Genauigkeit führte Madame Gasqueton die beiden Weingüter Calon-Segur und Capbern.
Im 18. Jahrhundert gehörte Calon Segur zusammen mit Lafite-Rothschild und Latour dem namensgebenden Marquis de Segur, der mit folgenden Worten zitiert wird: „Meinen Wein baue ich auf Lafite und Latour an. Aber mein Herz ist in Calon.“ Diesen Worten verpflichtet, ziert das Etikett von Calon Segur noch heute ein Herz.
Das Château Capbern gehörte bereits seit 10 (!) Generationen zur Familie Gasqueton und ist als bürgerliches Gewächs klassifiziert. Knapp 40ha Weinberge gehören mit einem durchschnittlichen Rebenalter von 25 Jahren zum Château. Mit 68% Cabernet Sauvignon, 31% Merlot und 1% Petit Verdot ist der Rebsorten Spiegel mustergültig für das nördliche Medoc, während die Weinberge von Capbern wie auch von Calon Segur vor allem von den hohen Flusskiesvorkommen aus der nahen Gironde dominiert werden.
Die Weine von Gasqueton haben in den letzten Jahren mit den neuen Eigentümern einen enormen Qualitätssprung gemacht und zählen für uns in der 20€ Preisklasse mit zu den besten Weinen der Appellation.
2015er Château Capbern
Schon das 2015er Fassmuster hat uns sehr überzeugt und nun der fertige Wein im Glas: fleischig, satt im Glas mit minimalem Rand und einer betörend intensiven Terroirnase. Ungemein maskulin primärfruchtig, deutlich vom Cabernet dominiert. Sehr kompakt, lang und feingliedrig mit erdigen und würzigen Noten sowie schwarzen Johannisbeeren en masse.
Am Gaumen ungemein reintönig und feinmaschig mit einer subtilen Eleganz. Auch hier dominiert wieder der Cabernet und gepaart mit dem kühleren Klima des St. Estephe, zeigt der Wein auch am Gaumen eindeutig seine Herkunft Saint-Estephe.
Unser Fazit: Ein Top Wein aus dem Saint-Estephe unter 20€ aus dem 2015er Ausnahmejahrgang – mehr geht nicht! 2015er Château Capbern ab 18,95€/Fl.