Hullabaloo Markus Schneider 2022

Während der Viognier in Deutschland noch den Status des Neuling / Exots inne hat, obgleich die Rebsorte für durchaus sehr interessante Weißweine steht, wird ihr wahrscheinlich, wie in ihrer Heimat an der Rhône, immer nur eine kleine Nische zu Teil werden. Markus Schneider ist auf jeden Fall ein großer Freund der Rebsorte und hat einige Hektar im sogenannten Versuchsanbau bepflanzt. Damit haben die Weine bzw. die Rebsorte eine vorübergehende Zulassung, bis sich der/die Gesetzgeber in der Lage sehen, alle bürokratischen Hindernisse einer endgültigen Zulassung zu nehmen. Der Viognier hat seine traditionelle Heimat an der Rhône, wo er beinahe komplett der Reblaus-Krise zum Opfer gefallen wäre. Ende der 60er Jahre waren weltweit gerade mal noch 14ha (!) Rebfläche mit dieser Rebsorte bestockt. Die Weine aus dieser beinahe ausgestorbenen Rebsorte stehen für ungemein blumige, aromatische, feinfruchtige Weine mit einer geringen Säure.

Als Solist werden die Weine an der südlichen Rhône in der Appellation Condrieu ausgebaut. Markus Schneiders Herzensprojekt ist der Wein HULLABALOO, der seiner Tochter Josephine gewidmet ist. Nach seinen eigenen Worten steht Hullabaloo weltweit für Tumult, Lärm & Tohuwabohu und passt deshalb perfekt zu Fine. Mit HULLABALOO will Markus Schneider aber auch helfen und deswegen geht seit dem ersten Jahrgang (2011) der Erlös von HULLABALOO an das Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen. Der 2022er Jahrgang Hullabaloo wurde aus 53% Sauvignon Blanc, 29% Weißburgunder und 18% Viognier gekeltert. Damit vollzieht der Wein rein stilistisch eine kleine Veränderung – neudeutsch würden wir sogar eher von einem Upgrade sprechen.

Schon in der Nase macht der Wein sofort Lust auf den ersten Schluck. Die Melange der typischen Noten der gekelterten Rebsorten wirkt wie aus einem Guss! Der Sauvignon steuert die Noten von Stachelbeeren bei, der Weissburgunder von reifen Äpfeln und der Viognier ist für die blumigen Noten verantwortlich. Dieses ungewöhnliche Cuvee wirkt aber sofort vertraut und sehr trinkanimierend – an der Stelle auch nicht verwunderlich – schließlich kommt der Wein aus den begnadeten Händen von Markus Schneider.  Am Gaumen trotz seiner 12,5% sehr mundfüllend, aber nicht aufdringlich. Stattdessen mit einer milden Säure versehen, die dem Wein viel Spiel und Finesse beisteuert. Dieses Cuvee überzeugt auf der ganzen Linie – Chapeau Markus!