Mariana Rosado Herdade do Rocim 2024

Der Mariana Rosado wurde aus den autochthonen Rotweinrebsorten Touriga Nacional und Aragonez nach der Saigner Methode gekeltert. Die Weinberge stehen auf einem kargen Stück Land mit Granit und Schiefervorkommen. Die Rebanlagen sind so angelegt, dass die Trauben zumindest etwas Schatten genießen können, denn die Sommer sind hier sengend heiß! Nach manueller Lese in kleinen 12kg Boxen wurden die Weine auf einem Sortiertisch vorselektiert zur Kaltmazeration und anschließend im Edelstahltank ausgebaut. Im Glas deutlich kupferfarben mit silbernen Reflexen. In der Nase anregende Zitrusnoten bis hin zu Anklängen von Grapefruit, reifen Kirschen, Cassis und Holunderblüten. In seiner Gesamtheit wohltuend anders, ungewöhnlich, aber trotzdem auch unheimlich ansprechend. Am Gaumen kompromisslos trocken ausgebaut und mit unter 3 Gramm Restzucker auf die Flasche gezogen. Ungemein erfrischendes Mundgefühl, trotzdem auch saftig und würzig, der Wein wirkt zunächst etwas üppiger als er es dann im Abgang zeigt. Der Touriga Nacional kommt mit seiner reifen Frucht und Pfefferwürze vollends zur Geltung.

Das Weingut liegt idyllisch in einer kleinen Senke mit einer hochmodernen Kellerei und Restaurant. Der kleine Schatz des sympathischen Pedro Ribeiro sind jedoch sechs mannshohe Terrakotta Amphoren, in denen die Weine wie vor hundert Jahren ausgebaut werden. Das heißt ohne Temperatursteuerung, Spontanvergärung, ohne andere neumodischen Hilfen. Das ist aber keine Modeerscheinung oder Besinnung auf alte Tradition, sondern einfach so wie das im Alentejo schon immer gemacht wurde und noch heute wird! Jens Priewe beschreibt den Rotwein Mariana Tinto im Feinschmecker (Ausgabe 10/2019) so:„…“Mariana", ist ebenfalls rot und kommt aus Portugal: ein noch junger, aber mitreißender Wein, dunkel wie Tinte, üppig wie die Frauengestalten bei Rubens, doch sportlich-elegant, fast unbeschwert über den Gaumen laufend. Dieser Wein könnte Abstinenzler bekehren und wäre für Nobelweintrinker eine willkommene Abwechslung. Das Weingut heißt Rocim und liegt im Alentejo. Sein Gründer ist ein erfolgreicher Unternehmer. Errichtet hat er das Gut für seine Tochter. Sie interessiert sich nicht für schnelle Autos und zieht das Land der Großstadt vor, hat deshalb Önologie studiert und jetzt nur einen Ehrgeiz: einen Wein zu machen, der - pathetisch gesprochen - das kühle Blut dieses heißen Fleckens Erde einfängt.“

Rocim - das ist der Traum von Catarina Vieira. Catarina hat in der Jugend Agronomie in Italien studiert und schnell ihre wirkliche Leidenschaft, den Weinbau, erkannt. Da war es nur logisch noch ein Studium der Önologie in Portugal hinten dran zu hängen. Catarinas Familie war schon immer im Weinbau bzw. in der Landwirtschaft aktiv und beide Großväter von Catarina waren Winzer oder besaßen Weinberge. In den letzten Jahrzehnten war der Fokus der Eltern mehr auf Landwirtschaft und heute ist das Unternehmen ein Mischkonzern. Im Jahr 2000 war es endlich soweit und der Traum von Catarina wurde außerhalb von Cuba im Alentejo Realität. Nicht weniger als 100ha eines alten Landwirtschaftsbetriebs mit alten Weinbergen und vielen Olivenbäumen wurde gekauft und eines der spektakulärsten Weingüter des Alentejos aus der Taufe gehoben. Zusammen mit dem Önologen Pedro Ribeiro hat Catarina es schon jetzt geschafft, dass an Rocim im Alentejo kein Weg vorbeiführt!