Zafrán Viognier Oliver Zeter 2022

Oliver Zeter war der Weg von der Winzerlehre in das elterliche Weingut leider nicht möglich. Der Vater gründete 1987 die Weinagentur Zeter welche heute von Olivers Bruder geleitet wird. Oliver Zeters Weinleidenschaft und der Berufswunsch Winzer bestanden seit frühester Jugend, was wenig überrascht wenn man im Herzen der Pfalz aufwächst.

Auf die Lehre bei Dr. Deinhard (heute von Winning) folgte das Studium zum Weinbautechniker und Auslandsaufenthalte. Nach Rückkehr in die elterliche Weinagentur konnte er 2005 die ersten kleineren Weinbergs Flächen kaufen. Seit dem 2007er Jahrgang füllt er eine beachtliche Kollektion ab die mittlerweile auf ca. 40 Weine angewachsen ist! Seit kurzem gibt es jetzt auch ein echtes eigenes Weingut und es kommt zusammen was zusammen gehört und die jährliche Kollektion gewinnt an Präzision.

Der Name "Zafrán" leitet sich von der orientalisch anmutenden Charakteristik und der safranähnlichen Farbe des Weines ab. Die Reben für den Zafrán stehen auf sehr skelettreichem Bundsandsteinboden in der heißesten Lage von Hambach, bezeichnenderweise auch unter dem Gewannenamen "Feuer" bekannt. Es lag also auf der Hand, die  geringe Ausbeute dieser Kleinlage separat und nur mit minimalen Eingriffen auszubauen. Die Trauben wurden bereits nach der Blüte halbiert und sehr spät in vollreifem Zustand gelesen, lange mazeriert, teils sogar  maischevergoren und ohne Verwendung von Reinzuchthefen ausgebaut. Danach kam der Wein für 12 Monate in 500 Liter fassende Tonneaux aus neuem und gebrauchtem Holz. Der Wein zeigt vielfältige Gewürznoten, wie sie sich beim Schlendern über einen orientalischern Basar zeigen, die Frucht ist geprägt von hoher Reife, aber ohne in eine fruchtige Exotik abzugleiten. Seine Komplexität speist sich aus der enormen mineralischen Dichte und der Maischegärung. Der Wein öffnet sich mit etwas Luft, deswegen bitte vorzugsweise in großen Gläsern servieren oder karaffieren.

Stephan Reinhardt in der FAZ über den Wein:
"Die Rebsorte Viognier kennt sich in warmen Klimaten bestens aus und fühlt sich auch in der Pfalz sauwohl. Aber nur an höllisch heißen Stellen. Eine, gleich unterhalb des Hambacher Schlosses, wird von Oliver Zeter bewirtschaftet. Sie befindet sich im Schlossberg und heißt „Feuer“, weil der von kargem Sandsteingeröll geprägte, steil nach Süden abfallende Weinberg in diesem Teil irre sonnig ist. Für den vor 16 Jahren angepflanzten Viognier ein Paradies. Seinen aromatisch orientalisch anmutenden Safran vergärt Zeter wie Rotwein auf den Schalen und baut ihn ein Jahr im Fass aus. Er ist tief, vielschichtig und dicht, mit Noten von Stein, getrockneten Orangenzesten, Rauch, Speck, Safran und Ingwer. Am Gaumen entwickelt sich ein intensiver, komplexer Geschmack, und der Wein bleibt bei aller Kraft raffiniert. Sein langes, stimulierendes und salziges Finish wird von feinen Gerbstoffen gestützt. Ungewöhnlich, aber toll."